Ebenried - Bei schönstem Sommerwetter zelebrierten 85 frischgebackene Fachkräfte für Heilerziehungspflege (-hilfe) ihren Abschluss. Die Feier fand im Garten der Fachschule mit ca. 200 Gästen statt.
Zum mittlerweile 47. Mal verabschiedete die Fachschule für Heilerziehungspflege (-hilfe) in Ebenried am Donnerstag, 28.07.2022, ihre Absolvent*innen. In feierlichem Rahmen und unter musikalischer Begleitung der Lehrkräfte Stefan Grüner und Claudia Müller wurden die Zeugnisse mit einem persönlichen Grußwort der stellvertretenden Schulleiterin Andrea Degenkolb verliehen.
Der Weg bis dahin war nicht immer einfach. Die berufsbegleitende dreijährige Ausbildung umfasst 1800 Unterrichtsstunden in Fächern wie beispielsweise Pädagogik und Heilpädagogik, Psychologie, Medizin, Pflege, Bewegung, Musik und Spiel und über 2000 Stunden in der Praxis. In der einjährigen Heilerziehungspflegehilfe-Ausbildung sind es 720 theoretische und ca. 400 praktische Unterrichtsstunden.
Große gesellschaftliche Relevanz
„Vor Gott wird niemand zurückgewiesen“ begann Schulleiter Thomas Neubert die Feier mit einer kleinen Andacht, in der er über die letzten Corona-Jahre sprach und insbesondere das Moment des (wieder) Zusammenrückens in den Fokus stellte.
Der Allersberger Bürgermeister Daniel Horndasch ging auf die Standortvorteile der Fachschule ein: die idyllische, ruhige Lage im beschaulichen Ebenried und erzählte, dass er selbst schon als Grundschüler in diesem Schulgebäude gesessen hat. Außerdem betonte er den großen Bedarf im sozialen Sektor und ermutigte die nun ehemaligen Schüler*innen sich voller Freude ins Berufsleben zu stürzen, denn „Sie sind alle heißbegehrt!“
Der ehemalige Schulleiter und jetziges Mitglied der Geschäftsführung der Rummelsberger Dienste für Menschen mit Behinderung Volker Deeg erinnerte an die große Tradition der Fachschule, die in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum feierte.
Mit dem Zitat: „Stell Dir vor, Deine Arbeitszeit ist für andere alles!“ bezog er sich auf die große Verantwortung, die dieser Beruf mit sich bringt und betonte in seiner Rolle als Anstellungsträger: „Wir freuen uns besonders auf Mitarbeiter*innen aus Ebenried, denn wir wissen: Ihr Zeugnis zeugt von großer Qualität.“
Auch Diakon Christian Oerthel, Leiter im Bereich Schulen und soziale Studiengänge der Rummelsberger Diakonie, freute sich mit den Absolvent*innen und wies auf die große gesellschaftliche Relevanz des Berufsfeldes hin: „Das Berufsbild des HEP’s hat eine starke Professionalisierung und Aufwertung der gesellschaftlichen Anerkennung erfahren. Sie sind die kompetenten Fachkräfte, wenn es um die Realisierung von Teilhaberechten von Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft geht.“
„Wir haben’s geschafft!“
Die Schülersprecher*innen Lena Herbolzheimer und Christian Ettengruber begannen ihren Beitrag mit einem Aufruf: „Wir haben’s geschafft!“ In ihrem launigen Rückblick sprachen sie sowohl die Schwierigkeiten des pandemiebedingten Online-Unterrichts an, als auch die damit verbundene neu gewonnene Flexibilität. Sie werden die besondere Atmosphäre der Schule vermissen, in der sich Freundschaften fürs Leben gebildet haben und die Lernenden zu „einem passenden Gemeinschaftspuzzle geworden sind.“
Eine besondere Auszeichnung erhielten Lisa Maria Walter, Luca Kressel, Nikol Lederhos und Sarah Wilke, die es geschafft haben, die dreijährige Ausbildung mit der Note 1,0 abzuschließen. Den gleichen Erfolg erzielten Avelina Hahn, Anita Hofbauer und Katrin Thiel im Helferkurs.
Die neuen Fachkräfte können sich in vielen Bereichen verwirklichen: so zählt natürlich die Behindertenhilfe, aber auch Kindertagesstätten, Suchteinrichtungen, die Jugendhilfe oder der Frühförderbereich zu den Einsatzgebieten.
Für das kommende Schuljahr sind noch einige wenige Ausbildungsplätze zu vergeben. Interessent*innen können sich unter https://fachschule-hep.rummelsberger-diakonie.de informieren.